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Handarbeitskurse

Handarbeitskurse

 

Handarbeitskurse

Näh- und Handarbeitskurse sind seit Herbst 2003 ein Bestandteil des Hilfsprogramms in der Kinderarche. Am Anfang als ein Zusatzangebot für die Mütter gedacht hat sich dieses Programm zu einem wichtigen, eigenständigen Projekt entwickelt. Die Kurse bieten den arbeitslosen Frauen verschiedener Generationen ein Jahr lang eine Beschäftigung und sind oft die einzige Möglichkeit für sie, mit anderen Frauen zusammen zu lernen und zu arbeiten, soziale Kontakte aufzubauen, eine eigene Einkommensquelle aufzutun. Die meisten kommen aus sehr schwierigen Verhältnissen und sehnen sich nach einem freundlichen Gespräch und etwas Geborgenheit.

Manche von ihnen haben bereits die tolle Erfahrung gemacht, mit ihren in den Kursen erlernten Fertigkeiten ein paar Mark verdienen zu können. Die Nähmaschinen und die notwendigen Arbeitsmaterialien (Nähgarn, Nadeln, Stoffe usw.) werden in Deutschland gesammelt und nach Sarajevo gebracht. Am Ende jedes Kurses bekommen die Teilnehmerinnen eine gebrauchte Nähmaschine und einen Karton mit Stoffen geschenkt. Dieses Präsent ist als eine Art Grundlage für ihre zukünftige Handarbeitstätigkeit gedacht.

Alles, was sie von Herz und Hand für Kinder in Not e.V. bekommen bedeutet diesen Frauen sehr viel: Aufmerksamkeit, Möglichkeit etwas Neues zu lernen, aber auch konkrete materielle Hilfe. Denn sie alle müssen um das Überleben ihrer Familien kämpfen und immer aufs Neue versuchen, sich gegen Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt oder Krankheiten durchzusetzen.

Manche hat es besonders schwer getroffen, wie die Familie von Jasmina. Jasmina kam mitten im Krieg als Flüchtling nach Sarajevo, mit zwei kleinen Kindern und im achten Monat schwanger. Ihr Mann galt lange Zeit als verschollen, überlebte zum Glück den Krieg unversehrt und konnte sich nach einigen Monaten seiner – nun um ein Zwillingspärchen reicheren – Familie anschließen. Jasmina und ihr Mann haben beide keine Arbeit, leben mit ihren vier schulpflichtigen Kindern in einer Notunterkunft. Um wenigstens etwas zu verdienen, bauen sie Gemüse an und verkaufen es auf dem Markt. Da sie aber kein eigenes Grundstück haben, müssen sie Pacht zahlen, so dass am Ende nicht viel übrig bleibt. Zu allem Übel wurde vor einiger Zeit bei Jasmina Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert und sie musste operiert werden. Nun geht es ihr etwas besser und alle hoffen, dass sie die Krankehit besiegt hat. Wie allen anderen Frauen auch, geben ihr die Besuche in der Kinderarche neuen Lebensmut und neue Energie, weiterzumachen.